ADAC Fun & Safety Adventure Training

oder: Mit der Honda Africa Twin auf die Motocrossstrecke im Off-Road-Zentrum Bauschheim.
Schnell waren sie weg, die Termine. Im Oktober 2018 rief ich beim ADAC an, um mich nach den Terminen für das kommende Jahr zu erkundigen. Man sagte mir, dass vermutlich ab Anfang bis Mitte Dezember die Kurstermine online wären. In der zweiten Dezemberwoche waren schon die hälfte der freien Trainingstage ausgebucht. Am Sonntag, den 19. Mai waren für uns 5 Personen noch freie Plätze zu bekommen. Gerne wären wir an einem Samstag gefahren, aber wie bekanntlich ein weiser Mann sagt: Das Leben ist kein Wunschkonzert. Das halbe Jahr des Wartens zog ins Land. Im Januar bestellte ich meine AT. Im Februar war die Auslieferung. Genug Zeit also, ein wenig zu üben.
Auf Youtube habe ich ein Video gefunden in dem eine 20minütige Zusammenfassung des Trainings zu sehen ist. Ich wusste also so in etwa, was auf mich zukommen würde.
Externer Link zu dem YouTube Video
Fun & Safety Adventure Training
Der ADAC Hessen-Thüringen führt in Kooperation mit Honda dieses Training durch. Das bedeutet: Honda stellt die Motorräder, der ADAC die Trainer und das Gelände. 2019 stehen 11 Africa Twins zur Auswahl. 10 Stück für die Kursteilnehmer, eine als Backup falls eine andere defekt sein sollte. Der Trainer fährt mit einer CRF250. Von den 11 ATs gab es 2 (oder 3) mit dct und 2 ATAS. Alle 2019er Versionen. Alle mit Continental TKC 80 Bereifung. Alle ohne Spiegel (die gehen als erste kaputt) Meine mit ca. 250km auf dem Tacho. Die vergangenen Trainingstage hatten ihre Spuren an den Bikes hinterlassen.
Die Übungen
Mit Handling Übungen Gewichte kontrollieren. Kurz gesagt: es wurde in Schrittgeschwindigkeit gefahren. Um die Kreiselkräfte der Kurbelwelle zum Gleichgewicht halten mit einzubeziehen, fuhren wir mit 3000-4000 U/min, dem Fuß auf der Bremse und nahmen die Kupplung zur Dossierung der Geschwindigkeit. Was ein Materialverschleiß. Die Kupplung meines Bikes fühlte sich immer schwammiger an, die AT eines Freundes gab ganz den Geist auf.
Mit Bremsübungen Sicherheit erlangen
Mit Trail-Übungen losen Untergrund beherrschen lernen
Hinter der eigentlichen Motocrossstrecke gibt es einen kleinen Parcours
für das Endurofahren. Hierin enthalten ein paar mehr oder weniger steile
Auf- und Abfahrten und eine Brücke aus querliegenden Baumstämmen.
(Hierzu später mehr)
Zuerst
durften wir uns auf einem kleinen Rundkurs weiter an die Motorräder
gewöhnen. Alles ebenerdig, alles easy. Es konnte gedriftet werden und
man gewöhnte sich schnell an die richtige Blickführung. Das Durchfahren
der kleinen Matschkuhle machte richtig Spaß.
Der Vormittag war schnell vorbei. Das Essen um 13 Uhr war mehr als ausreichend (viel zu viel) Zur Auswahl standen 2 warme Gerichte, sowie Schinken- Spargel Röllchen, Kartoffelsalat und zum Nachtisch ein Mousse Chocolate.
Ab auf die Motocrosspiste


Nun jetzt endlich. Die Pause war vorbei. Jetzt ging es auf die Piste. Dort wo eben noch die schnellen Jungs ihr Training hatten.
Für uns Anfänger war nur ein Teil der Strecke freigegeben. Mehr traute man uns wohl nicht zu. Mehr hätte ich mir auch nicht zugetraut. Zuerst mit Guide fuhren wir 2 Runden. Langsam, um die Strecke kennenzulernen. Danach war es an uns das Gelände zu bewerkstelligen. Ein großer Teil des Untergrunds war, wegen des Regens der letzten Tage, matschig. Gerade die Kurven im Wald und die Gerade vor dem Clubhaus. Aber, Augen auf den Horizont gerichtet, Arsch nach hinten und mit viel Gas durch. Das ging. Das Motorrad unter mir hat sich so seinen eigenen Weg gesucht. Nach drei Runden, bei jeder habe ich versucht, schneller zu werden, war ich fertig. Sowohl außer Atem, wie auch mit meiner geistigen Kondition am Ende. Kurze Pause, Wasser trinken, ab auf die Fußrasten und weiter.
Der Nachmittag verging wie im Flug. Bald war es halb drei. Die Baumstammbrücke rief uns zu sich. Aber jetzt stellte dieses Hindernis für mich kein wirkliches mehr dar. 3m querliegende Baumstämme. Na und? Gas und drüber. Kein Problem.
Fazit der Aktion
Da ich schon sehr lange Enduro fahre (es gab Zeiten, da war ich fast ausschließlich im Dreck unterwegs), habe ich von der technischen Seite her nicht viel lernen können. Damals fuhr ich aber Enduros unter 200kg Gewicht. Nun bin ich auf einer Honda Africa Twin unterwegs, die inclusive der Zubehörteile etwas über 240 kg wiegt. Bei dem Training konnte ich Erfahrungen beim Fahren auf losem Untergrund mit schwereren Maschinen gewinnen. Da es in den Tagen zuvor viel geregnet hat und die Stecke recht matschig war, habe ich mehr Mut bekommen, diese Passagen zu bewältigen.
In unserer Freundesgruppe von 5 Personen, gab es 5 Touchdowns. 2 Personen blieben gänzlich davon verschont. Dazu gehöre ich. 😉

Wer jetzt Spaß an dieser Aktion hat schaut sich schnell um auf der Seite des ADAC Sicherheitszentrums. Wegen der starken Nachfrage wurden noch Kurstage zusätzlich eingerichtet.
(Durch einen Klick auf das Logo gelangt ihr direkt zum Internetauftritt.)