
Motorradtour in Zeiten von Corona
Samstag. 25 April 2020. 11 Uhr. Ich glaube den Froschdompteuren und fahre los. Am Rhein sind es noch mickrige 12 Grad. Aber die Sonne kommt raus. Also haben sie doch recht. Es geht den Rhein herunter Richtung Koblenz. Es wird wärmer. 13 Grad. Wohl dem, dessen Motorrad die Außentemperatur meldet. Der weiß warum er friert, oder ab wann er zu schwitzen hat.
Ab Koblenz fahre ich die Mosel hoch. In meinem Hinterkopf dreht sich der Gedanke, ob wohl der Imbiss in Pommern offen hat. Kennt ihr nicht? Solltet ihr aber kennenlernen. Die Currywurst ist immer einen Stopp wert. Ich bekomme langsam Hunger. Ich bekomme langsam Lust und siehe da, er ist offen. Eine Konstante bei einer Tour an der Mosel entlang, kann besetzt werden.
In diesen Zeiten ein Imbiss „to go“. Ich bekomme meine ersehnte Wurst, bedanke mich und mache mich auf die Suche nach einem Platz an dem ich sie verdrücken kann. Die Wiese an der Mosel lädt zu dem Imbiss geradezu ein. Super. Klasse. Der Tag ist gerettet. Mein leerer Magen gibt Ruhe.
WERBUNG

Moselimbiss in Pommern
Geöffnet ab 25. März.
Öffnungszeiten 11 bis 17 Uhr
Montags geschlossen.
Alle Speisen und Getränke nur zum Mitnehmen
Das Virus läßt grüßen
Ich überlege nun, wohin mich meine heutige Tour noch führen soll. Ah. Nürburgring. Der Weg dort hin kann nicht weit sein. Mal sehen wie es dort so aussieht. Mal sehen, was die Pestepidemie (ah ne, Coronakrise) dort angerichtet hat.
Ca. 50 km sind es. Mein Navi meint, ich bräuchte fast eine Stunde. Bin ich so langsam unterwegs? Vielleicht rechnet die Dame in dem Gerät auch mit einer Polizeikontrolle. Egal. Ich habe Zeit. (und kein schlechtes Gewissen)
Adenau
Ich fahre nach Adenau. Dort gibt es einen Imbiss. Bistro Cockpit. Angekommen traue ich meinen Augen nicht. Der Imbiss ist zu. Gab es das schon mal? In normalen Zeiten. An sonnigen Tagen. Besonders an einem Wochenende ist hier die „grüne“ Hölle los. Hier sollten hunderte von Bikes stehen. Hunderte von Bikern ihren Geist und Seele laben. Hier sollten getunte Autos zum Bewundern geparkt sein. Und was ist? Nichts ist. Zu ist.
WERBUNG
cockpit Guesthause & Bistro
Genießen Sie unsere Speisen im Cockpit Bistro in Adenau. In einer sportlichen Atmosphäre servieren wir Ihnen unsere besten Gerichte. Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei uns im Bistro Cockpit in Adenau und wünschen Ihnen einen guten Appetit.
Nürburgring
Ok, mal sehen was auf dem Ring los ist. Also wieder aufsteigen und den Berg hoch. Mein Weg über die „Hohe Acht“ bringt mich vorbei an abgesperrten Parkplätzen. Alles verschlossen und verrammelt. Der Ring ist gesperrt. Noch nicht mal Fans mit Grill an der Stecke. Das habe ich noch nie erlebt.
Am Info Center angekommen das gleiche Bild. Außer meiner Africa Twin nur ein weiteres Motorrad am Haupteingang.
Man kommt sich vor wie in einer Geisterstadt. Richtig Nürburg. Ja.
Zu einer Burg gehören Geistergeschichten.
GESCHICHTEN. Nicht Geschehnisse.
Nürburg. Der Ort – Die Burg – Die Rennstrecke
Da hier nichts los ist, beschließe ich, mir endlich mal den Ort Nürburg anzuschauen. Die Burg, die der Rennstrecke den Namen gab, wollte ich schon lange Mal von Nahem sehen. Tolle Burg, so scheint mir. Leider geschlossen. Als Mittelalterbegeisteter hätte ich die 3€ Eintritt gerne bezahlt, um in die Burg zu gelangen. Na ja. Muss ich also wiederkommen. Warum auch nicht. Bin öfters in dieser Gegend.

Die Nürburg
Die Nürburg. Die höchst gelegene Burg in Rheinland-Pfalz. Erstmalig urkundlich erwähnt im Jahre 1166 als Noureberg.
Umgeben von waldreicher Natur, in unmittelbarer Nähe des internationalen Motorsportzentrums Nürburgring und umrahmt von der legendären Nordschleife, der “grünen Hölle”, bietet Ihnen Nürburg viele spannende Momente als Schmelztiegel für Natur & Technik.
Zitat der Homepage www.nuerburg.de
Ich fahre wieder in Richtung meiner Heimat am Mittelrhein. Bin ich enttäuscht? Nein. Ich habe nichts anderes erwartet.
Mal ganz allgemein gesprochen. Es ist schön in Rheinland-Pfalz zu wohnen. Hier ist Motorradfahren nicht verboten. Wir haben eine Kontaktsperre. Beim Fahren habe ich keinen Kontakt. Zu niemandem. Nur zu mir selbst. Zu meinem Feeling. Zu den Gedanken an Unabhängigkeit und Freiheit abseits der täglichen Probleme. Nur den Gedanken an dieses blöde Virus bekomme ich nicht immer aus meinem Hirn. Daran muss ich noch arbeiten.